Heiss - Liebeserklärung an die Wechseljahre von Stefanie de Velasco

Schon der Titel „Liebeserklärung an die Wechseljahre“ macht neugierig – und hält, was er verspricht: Statt sich auf Beschwerden und Krisen zu konzentrieren, lenkt das Buch den Blick auf die Kraft, Klarheit und Selbstbestimmung, die diese Lebensphase mit sich bringen kann.

Wir konnten uns beim Lesen gut wiederfinden: Eine Frau Anfang 40, mitten im Leben – und plötzlich verändert sich vieles. Körperlich, emotional, gedanklich. Dinge, die vorher selbstverständlich waren, werden auf einmal fragil oder unverständlich. De Velasco beschreibt diesen Wandel ehrlich, persönlich und einfühlsam – ohne zu beschönigen, aber auch ohne zu dramatisieren.

Was uns besonders gefallen hat: Die Symptome und Herausforderungen der Wechseljahre haben im Buch ihren Platz, stehen aber nicht im Vordergrund. Stattdessen geht es darum, die Wechseljahre als Teil der eigenen Entwicklung zu verstehen – nicht als Ende, sondern als Übergang mit Potenzial.

Ein starkes Element ist auch die Geschichte von de Velascos Mutter. Ihre Erfahrungen – geprägt von einer anderen Zeit und anderen gesellschaftlichen Bildern – zeigen, wie viel sich verändert hat und gleichzeitig, wie wichtig der Austausch zwischen den Generationen ist. Das Buch lädt dazu ein, ins Gespräch zu kommen – mit sich selbst, mit anderen Frauen, mit der eigenen Mutter.

Insgesamt ist Liebeserklärung an die Wechseljahre ein sehr persönliches, inspirierendes Buch, das Mut macht, die Wechseljahre neu zu denken: nicht nur als hormonelle Herausforderung, sondern als Einladung zu mehr Ehrlichkeit, Tiefe und Selbstfürsorge.

Fazit: Lesenswert für alle Frauen, die sich mit dem Thema Wechseljahre auseinandersetzen – oder bereit sind, es neu zu denken.

“Überall werden Übergänge wie Geburt, Adoleszenz oder Mutterschaft rituell begangen. So unterschiedlich die Kulturen, so ähnlich sind die Riten bei genauer Betrachtung. (…) Doch ausgerechnet der Übergang, der den Namen “Wechsel” schon im Namen trägt, wird in unserer Gesellschaft in keiner Weise begangen."

"Auch ich war ein Wesen im Übergang. Viel deutlicher als in der Pubertät nahm ich wahr, wie ich mich durch die Hormonumstellung veränderte, wie Altes verschwand und Neues, Unbekanntes hervorkam, wuchs und sich verfestigte, um zu bleiben." 

Liebeserklärung an die Wechseljahre richtet sich an alle Frauen, die sich mit dem Thema Wechseljahre auseinandersetzen – oder bereit sind, es neu zu denken. Besonders ansprechend ist es für Frauen ab Mitte/Ende 30, die erste Veränderungen spüren oder sich auf diese Lebensphase vorbereiten möchten.

Auch für Leserinnen, die bereits mitten in der Perimenopause oder Menopause stecken, bietet das Buch wertvolle Impulse: persönlich, ermutigend und nahbar. Es ist ideal für alle, die mehr über den emotionalen, gesellschaftlichen und familiären Kontext der Wechseljahre erfahren wollen – jenseits von medizinischen Fakten und Symptomen.

Kurz gesagt: Dieses Buch ist für Frauen, die sich selbst (wieder) besser verstehen wollen – und die Wechseljahre als Teil ihrer Geschichte annehmen möchten.