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Funktion von Progesteron in den Wechseljahren

Veröffentlicht von Saskia Appelhoff im Juni 2025 in Allgemeines Wissen

Artikelbild Funktion von Progesteron in den Wechseljahren

Mehr als nur ein Hormon für den Menstruationszyklus - Progesteron spielt in den Wechseljahren eine zentrale Rolle bei der hormonellen Umstellung und beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen weit über die Regulierung des Menstruationszyklus hinaus. Während es oft nur mit der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft in Verbindung gebracht wird, wirkt Progesteron im gesamten Körper und sorgt für wichtige Balance und Stabilität.

Progesteron spielt eine zentrale Rolle

Progesteron spielt in den Wechseljahren eine zentrale Rolle bei der Regulierung vieler Körperfunktionen und beeinflusst dabei verschiedene Organe und Systeme auf vielfältige Weise.

Im Gehirn wirkt Progesteron beruhigend und angstlösend. Es fördert einen erholsamen Schlaf, indem es die GABA-Rezeptoren aktiviert, die für die entspannende Wirkung im Nervensystem verantwortlich sind. Dadurch kann Progesteron Stimmungsschwankungen mildern und Konzentration sowie geistige Klarheit unterstützen.

In Bezug auf Gebärmutter und Eierstöcke übernimmt Progesteron wichtige Aufgaben bei der Regulierung des Menstruationszyklus. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor und verhindert gleichzeitig ein übermäßiges Wachstum der Schleimhaut. Dadurch schützt es vor einer Östrogendominanz, die in den Wechseljahren häufig zu Beschwerden führen kann.

Auch im Brustgewebe hat Progesteron eine ausgleichende Wirkung. Es reduziert Brustspannen und die Empfindlichkeit, die viele Frauen in dieser Lebensphase erleben. Zudem schützt es das Brustgewebe, indem es die Wirkung des Östrogens harmonisiert und so das Gewebe gesund erhält.

Insgesamt ist Progesteron ein wichtiger Gegenspieler zum Östrogen und sorgt für Balance im Körper, was besonders während der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren essenziell ist.

Neben den bereits erwähnten Funktionen beeinflusst Progesteron auch andere wichtige Bereiche des Körpers. Bei den Knochen trägt es indirekt zur Knochengesundheit bei, indem es das Gleichgewicht zu Östrogen unterstützt – einem Hormon, das für den Schutz der Knochen essentiell ist. So hilft Progesteron, den Knochenabbau zu verlangsamen und die Stabilität des Skeletts zu erhalten.

Auch das Herz-Kreislauf-System profitiert von Progesteron: Durch seine gefäßerweiternde Wirkung unterstützt es einen gesunden Blutdruck und kann helfen, Symptome wie Herzrasen oder Unruhe zu mildern, die während der Wechseljahre häufiger auftreten.

In Bezug auf Haut und Haare sorgt Progesteron für eine stabile Hautstruktur und beeinflusst die Talgproduktion sowie den Haarzyklus. So kann es dazu beitragen, dass Haut und Haare in dieser sensiblen Phase besser geschützt und gepflegt werden.

Darüber hinaus spielt Progesteron eine wichtige Rolle im Immunsystem, indem es entzündliche Reaktionen hemmt und die Immunbalance unterstützt. Dies trägt dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden zu stärken und den Körper widerstandsfähiger gegenüber Stress und Erkrankungen zu machen.

Chemische Formel Progesteron

Chemische Formel Progesteron

Zusammenfassung:

Progesteron spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit des gesamten Körpers: Es unterstützt die Knochen, indem es das Gleichgewicht mit dem knochenschützenden Östrogen fördert, wirkt gefäßerweiternd und hilft, den Blutdruck stabil zu halten sowie Herzrasen und Unruhe zu mildern. Gleichzeitig sorgt es für eine gesunde Hautstruktur und reguliert Talgproduktion und Haarzyklus. Auch das Immunsystem profitiert, denn Progesteron hemmt entzündliche Reaktionen und fördert die Balance der Immunabwehr. Wenn Progesteron in den Wechseljahren langsam zurückgeht, wird deutlich, wie stark sich dieser Verlust auf viele Bereiche des Körpers auswirken kann.

Quellen: