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Zahnfleischbluten

Veröffentlicht von Saskia Scheibel im Juli 2025 in Symptome

Artikelbild Zahnfleischbluten
Zahnfleischbluten – für viele nur ein lästiger Begleiter beim Zähneputzen, doch oft steckt mehr dahinter als bloße Unachtsamkeit oder zu fester Druck. Tatsächlich kann blutendes Zahnfleisch ein erstes Warnzeichen für eine beginnende Entzündung im Mundraum sein – mit möglichen Folgen für die allgemeine Gesundheit. Besonders in hormonellen Umbruchphasen wie den Wechseljahren sind Frauen häufiger betroffen: Der sinkende Östrogenspiegel macht das Zahnfleisch empfindlicher und anfälliger für Reizungen. Warum gerade dann erhöhte Aufmerksamkeit wichtig ist und wie man gezielt gegensteuern kann, erfährst du in diesem Artikel.

Zahnfleischbluten: Warnsignal für Entzündungen – besonders in den Wechseljahren

Zahnfleischbluten zeigt sich meist beim Zähneputzen oder bei der Verwendung von Zahnseide. Viele Betroffene nehmen es zunächst nicht ernst – doch hinter dem Bluten kann mehr stecken als nur „zu fest geschrubbt“. Oft ist es ein erstes Anzeichen für eine Entzündung im Mundraum oder ein Hinweis auf tieferliegende gesundheitliche Veränderungen.

Was genau ist Zahnfleischbluten?

Zahnfleischbluten ist das Austreten von Blut aus dem Zahnfleisch, vor allem bei mechanischer Reizung. Es ist ein häufiges, aber nicht harmloses Symptom. Wenn es regelmäßig auftritt, sollte die Ursache dringend abgeklärt werden – denn unbehandelte Entzündungen im Mund können sich negativ auf die allgemeine Gesundheit auswirken.

Mögliche Ursachen von Zahnfleischbluten

1. Gingivitis – die häufigste Ursache

Eine Gingivitis ist eine akute Zahnfleischentzündung, meist ausgelöst durch Plaque und bakterielle Beläge. Typische Symptome sind Rötung, Schwellung und eine erhöhte Blutungsneigung des Zahnfleischs.

2. Parodontitis – wenn die Entzündung chronisch wird

Wird eine Gingivitis nicht behandelt, kann sie in eine Parodontitis übergehen – eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats. Diese kann zu Zahnfleischrückgang, Knochenabbau und letztlich Zahnverlust führen.

3. Falsche Putztechnik

Wer zu fest aufdrückt oder eine Zahnbürste mit harten Borsten verwendet, kann sein Zahnfleisch mechanisch verletzen. Das führt ebenfalls zu Blutungen – in diesem Fall ist die Ursache zwar lokal, aber vermeidbar.

4. Blutverdünner oder Gerinnungsstörungen

Bei Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Blutverdünner) oder bei Gerinnungsstörungen kann Zahnfleischbluten vermehrt auftreten, selbst bei sanfter Pflege.

5. Trockener Mund / Mundatmung

Eine verminderte Speichelproduktion – zum Beispiel durch bestimmte Medikamente oder nächtliches Atmen durch den Mund – führt zu trockenen Schleimhäuten. Diese sind empfindlicher und anfälliger für Reizungen und Infektionen.


Hormonelle Umstellungen: Ein unterschätzter Auslöser

Ein oft übersehener Faktor bei Zahnfleischbluten sind hormonelle Veränderungen – besonders bei Frauen. In Phasen hormoneller Umstellung, etwa in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, steigt das Risiko für Zahnfleischprobleme deutlich.

Warum treten in den Wechseljahren häufiger Zahnfleischprobleme auf?

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel – und damit fällt ein natürlicher Entzündungshemmer im Körper weg. Die Schleimhäute, auch im Mundraum, werden trockener und empfindlicher. Das Zahnfleisch reagiert gereizter auf Beläge und Bakterien, stille Entzündungen können sich entwickeln. Diese Entzündungen bleiben oft lange unbemerkt, fördern aber auf Dauer Parodontitis, die wiederum zum Zahnverlust führen kann.

Was hilft gegen Zahnfleischbluten?

Die gute Nachricht: Zahnfleischbluten lässt sich oft gut in den Griff bekommen – wenn man frühzeitig handelt.

Das kannst du selbst tun:

  • 🪥 Sanfte, aber gründliche Zahnpflege: Verwende weiche Zahnbürsten, Interdentalbürsten und Zahnseide.

  • 🦷 Regelmäßige zahnärztliche Kontrolle: Prophylaxe hilft, Entzündungen früh zu erkennen und zu behandeln.

  • 💧 Speichelanregung bei Mundtrockenheit: Zuckerfreier Kaugummi, viel Wasser, eventuell spezielle Sprays.

  • 🧬 Hormontherapie (HRT): In Absprache mit gynäkologischen Fachärzt:innen kann eine Hormonbehandlung helfen, die Schleimhäute zu stabilisieren.

  • 🌿 Mundspülungen mit Chlorhexidin: Kurzzeitig bei akuten Entzündungen sinnvoll – nicht zur Daueranwendung.

  • 🥑 Entzündungshemmende Ernährung: Gesunde Fette wie Omega-3, viel Gemüse, wenig Zucker.


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Fazit: Auf Warnsignale achten – besonders in der Hormonumstellung

Zahnfleischbluten ist kein „kleines Übel“, sondern ein ernstzunehmendes Warnsignal. Gerade in den Wechseljahren sollten Frauen besonders achtsam mit ihrer Mundgesundheit umgehen. Wer rechtzeitig reagiert, kann Entzündungen stoppen, Zahnverlust verhindern – und seine Lebensqualität erhalten.

Zusammenfassung:

Zahnfleischbluten tritt meist beim Zähneputzen auf und kann viele Ursachen haben: von Zahnfleischentzündungen (Gingivitis, Parodontitis) über falsche Putztechnik bis hin zu hormonellen Veränderungen. Besonders in den Wechseljahren ist das Zahnfleisch durch den sinkenden Östrogenspiegel empfindlicher und anfälliger für stille Entzündungen, die unbehandelt zu Zahnverlust führen können. Sanfte Zahnpflege, regelmäßige Prophylaxe, eine entzündungshemmende Ernährung und – falls sinnvoll – eine Hormontherapie können helfen, Beschwerden zu lindern und die Mundgesundheit zu erhalten.